a poem for every day

Dienstag, 16. Mai 2006

...

das ist keine eigene sprache
das sind kopfschmerzen
das ist fieber
das ist die unfähigkeit
sich zu vertrauen
aber keine
blaupause
für einen popsong-
ersatz
das wird gespielt
das wird nicht erfunden
und eine eigene sprache
schält sich erst langsam
aus der disziplin
der kultur des dran-
bleibens
des lesens
des essens
des lebens
vertraulich gesehn
das war noch nie eine sprache
das war ein kotzen
ein räuspern reicht nicht
und eine halbe stunde pausen-
kultur
macht keinen schreiber
macht einen schreibenden kellner
der falsche manuskripte
von faulen schlampen
einschicken lässt
und eine lüge lebt
ohne eine einzige stellungsnahme
schreiben ist zustimmung
ist stellung nehmen
in jedem augenblick
mit jeder hand
jedem buchstaben
jedem komma
komma runter
get down and even not dirty
kaufe die zeit aus
denn es ist böse zeit
der kopf schmerzt
und der rücken bringt dich um den verstand
aber nicht
ums schreiben, lesen, aufstehen,

stellung nehmen

-------
bedient bei der heiligen schrift und suters lila, lila

Donnerstag, 27. April 2006

hinterland I

in meinem hinterland
da gibt es viele falten
entstammen allesamt
den fotos, worten, weiten
und münden in die seiten

in meinem hinterland
bist du das einmaleins
betrittst den kühlen sand
verschwitzt die tür zu schließen
beschließt nie zu genießen

in meinem schönen hinterland
da steckt ein großer pfropfen
ich wurde nie gesandt
doch zwischen grün und blau, schwarz, weiß
häng träumend ich, und schlucke schweiß

Montag, 10. April 2006

der lauf

wenn wir es schaffen
den alten angstaffen
imma wieda abzustreifen
und dabei mal um mal zu reifen

wenn wir es denn packen
in unsern hellen nacken
nach tagen noch zu sehn
wer wir sind im immaweitagehn

und wenn ich sehen werde
ich schneide mich stets von der erde
und brauche nur bei mir zu sein
um unsren gang nicht zu entweihn

dann blitzt das kommende kurz auf
es schöpft aus dem was war
und sagt es immadar:
junge lauf!

Freitag, 24. März 2006

tee, manchmal

manchmal passiert es
da schmeckt der tee
wie flüssiges gold
und man will die ganze heiße suppe
in sich reingießen
damit es auch die letzte zelle merkt
dass in den kräutern
und in der hitze
alles steckt
was ich heute abend brauch

Dienstag, 21. März 2006

mein netz

ohne dich
bahnbrechende
wäre ich ein
schnupfen

zur falschen zeit
sometimes
aber mit der gehörigen
portion sahne

deine wege
windig hinterm schirm
ein jeder fund
ist neu!

was wäre ich
ohne deine wortgefäße
ohne deinen senf
nur mit meinem stift

Sonntag, 19. März 2006

ist es wichtig?

ein brief ist ein roman
und ist die chance vertan
wirst du ihn nie schreiben
alles davon bei dir bleiben

ein brief ist ein gedicht
setzt jedes wortgewicht
gewichtet, gefeilt, geflowt
aus der sonne, aus der not

ein brief ist ein essay
wichtiger als preise
dreiblättriger klee

und auf diese weise
auf dem weg nach see
gibst du deine reise

Samstag, 18. März 2006

teetisch in leipzig

wort
war
wertvoll
wann
wirds
wert
werden
wahrscheinlich
wichtig
wahr
warum
warten

Freitag, 17. März 2006

mm

kein / gedicht / keine / verdichtung / in attraktiven / langen gängen / die welt für sich sind / für mich neuerdings / nur kein gedicht / keine verdichtung / zu teuer / da sprüht die eine / wer hätte das gedacht / später / wirkt sie müde / ohne interesse / in diesen langen / attraktiven gängen / aus glas / eine weile vielleicht / ergeben / zusammen zum auto gehn / dann schließen die bezahlten / die glashäuser / meine träume mit ein / für ein jahr / vielleicht mal im luftschaft / vielleicht / keine gedichte / vielleicht verdichtung / das muss ich lernen / das muss ich schreiben

Donnerstag, 16. März 2006

plötzlich warm

Plötzlich wird’s warm
Der schiefer sticht nicht mehr
Und vom endlos entfernten meer
Kommt ein brief
Ein brise vielleicht
Gedanke nur
So
Soll es jeden tag
Jede nacht
Und jede stunde sein
Und ist so klein
Zu groß vielleicht
Zu selten, zu erdacht
Und wacht behendt
Dass es nicht käuflich wird
Entschwirrt bei jedem griff
Und bleibt bei jedem blick
Und stiehlt den augenblick
Ohne zu warten
Ich weiß in jeden sparten
Da sitzt ihr und seid ebenso
Am grübeln
Wie die nacht so roh und blumenreich
Kann sein, allein
Und bleibt wieso
So farbenfroh an anderen wänden hängen
Wir bangen und benennen
Die gäste die wir kennen
Und bleiben stur und stumm
Dein auge möcht ich haben
Und du mein herz
Es bleibt dabei
Es schmerzt
Solange du und ich
Die schöpfung sehen, spüren, riechen
Und schmeckend übel seitwärts liegen
Das lernt man selten
Der schiefer sticht
Bis wärme wieder
Aus dir bricht

Montag, 13. März 2006

hier

keine gedichte
kleine wege
hier in den gassen
kein vergessen, ein trauern vielleicht

wie hoch steht
was sommers war
in zum eigenen gewordenen tiefen
was darf es wollen, für das was kommen soll

die fragen
des trauerns

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